Der Grund für meinen kurzen Aufenthalt in der Hansestadt war eine Fachmesse. Nach meiner langen Anreise mit dem Auto hatte ich echt Hunger auf was Anständiges und was liegt da näher als Burgern? Eben. Also verschlug es mich in den Stadtteil Altona, wo ich nicht lange suchen musste. Gegenüber vom Mercado Einkaufszentrum nähe Altona S-Bahnhof steht das rote Backsteinhaus von Billy the Butcher.
Billy the Butcher Hamburg
Weitere Standorte: im Alsterhaus am Jungfernstieg in Hamburg
Angebot: Drei Beef-Burger sowie Chicken., Pastrami- und Steak-Burger. Zudem ausgefallene Beilagen: gemischte Fritten, Spinat, Kartoffel-Nuss-Brot oder auch glasierte Möhren und Salat.
Bewertung
Chili-BBQ-Burger
Pommes
? 5/5 ? 4,5/5
Ich habe mich sofort nach England versetzt gefühlt. Dort sind Geschäfte dieser Art oft in roten Backsteinhäusern mit großen schönen Fenstern. Im Schaufenster sieht man einen Reifeschrank von außen, der zur Begrüßung seine besten Stücke zeigt. Hier vom Fleisch natürlich.
Beim Hereingehen fällt auf, dass im ersten Teil des Geschäftes eine Fleischtheke mit wenigen, aber edlen ausgewählten Stücken steht. Das Thema Metzgerei zieht sich durch den ganzen Laden. Schaustücke wie Stiefel oder Werkzeuge hängen als Dekoration an der Decke. Alles verfliest. Zur Toilette hin gibt es den Schleusenvorhang eines Kühlhauses, daneben ist die Garderobe mit Fleischerhaken.
Ich nahm in der Mitte des Raumes mit schönem Blick auf die offene Küche Platz. Die Karten für die Speisenauswahl waren injeden Tisch seitlich eingelassenund an Klemmbrettern befestigt. Angebotstechnisch gibt leider nur eine kleine Auswahl an Burgern. Ich entschied mich für das Lunchspecial bei dem Pommes und ein kleines Getränk inklusive sind. Als Bestellung gab ich den Chili-BBQ-Burger auf, natürlich in Garstufe Medium. Nach relativ kurzer Zubereitungszeitwurde meine Bestellung an den Platz gebracht. Der Burger machte einen sehr guten Eindruck.
Das Brioche Bun ist selbstgebacken und hat eine schöne Farbgebung und Festigkeit. Geschmacklich ist es nicht zu süß sondern sehr fein im Geschmack. Für mich etwas zu wenig Brötchen, denn ich mag eine gute Brötchen-Fleisch-Balance.
In einer Metzgerei erwartet man natürlich auch gutes Fleisch und wie soll ich es sagen… dieses Fleisch war echt der Hammer. Aufgrund der Form des Burgers wurde es nicht durch eine Presse bearbeitet, sondern das Fleisch wurde als Kugel auf dem Grill gelegt und angedrückt. Der erste Anschnitt offenbarte mir gleich einen perfekt gebratenen Medium-Burger. Außen schön angebraten und dunkel, in die Mitte gehend rötlicher werdend. Da lief mir förmlich das Wasser im Mund zusammen und ich konnte den ersten Bissen nicht abwarten.
Als ich den ersten Bissen endlich zu mir nahm, tanzte der Geschmack regelrecht auf meiner Zunge. Das Fleisch war auf den Punkt gebraten, der Saft noch im Burger. Das kann nicht jeder. Unterstützt wurde das Fleisch und Brötchen durch frischen würzigen Bergkäse. Dieser wurde extra vor dem Anrichten kurz im Ofen darüber gelegt und geschmolzen.Dazu wurde der krosse und gleichzeitig noch knusprige Bacon, liebevoll karamellisierten Zwiebeln und frisch angeschnittener Salat mit einer großen Tomatenscheibe auf den Burger gelegt. Eigentlich entferne ich die Tomate gerne von meinem Burger vor Verzehr, aber bei diesem Burger verzichtete ich darauf.
Passend zu der tollen Komposition gab es eine hausgemachte BBQ-Chili-Soße. Nicht zu scharf, nicht zu rauchig, vollmundig und im Einklang mit den restlichen Zutaten. Der Burgerbrater erkundigte sich zwischendurch persönlich bei mir, ob der Burger schmeckt. Verneinen konnte ich das bei einem so tollen Fleisch natürlich nicht.
In meinem Menü waren Pommes dabei. Zu meiner Überraschung waren es nicht nur normale Pommes wie man sie kennt, sondern auch vermischt mit Süßkartoffeln. Schnitt und Größe der Stifte waren eindeutiger Hinweis, dass alles selbstgemacht ist. Vor dem Servieren wurden die Pommes mit frischen Kräutern vermischt, was zu einer frischen Note beitrug. Veredeln kann man die Pommes mit einer Auswahl an selbstgemachten Soßen. Aber wenn man schon mal in Hamburg ist, kann man eine Remoulade zu seinen Pommes essen. Gedacht, getan! Und lecker war die selbstgemachte Soße obendrein.
Der Burger im Billy the Butcher mit Hauptaugenmerk auf das tolle Fleisch und die Auswahl der Komponenten haben definitiv 5 Punkte verdient. Die Pommes 4,5. Toller Laden, tolles Konzept das sich wie ein roter Faden durchzieht. Einzig die geringe Auswahl an Burgern finde ich persönlich Schade. Aber dafür gibt es auch Varianten mit Steak, Pastrami oder auch Wagyu-Beef im Angebot. Bei meinem nächsten Abstecher in Hamburg komme ich wieder!
Herzliche Grüße
Aaron
“Ich liebe Burger und finde es spannend immer wieder etwas neues zu entdecken. Beruflich zog es mich in die Gastronomie und meine Leidenschaft zum Beruf hilft mir, dem perfekten Burger immer näher zu kommen!”